Strahlende Gesichter machen Stiftungs-Vize Fuchs gute Laune

Heiner-Rust-Masters 2021

16.12.2021 Verantwortung

Gisbert Fuchs hat als stellvertretender Vorsitzender der Heiner-Rust-Stiftung beim Heiner-Rust-Masters am 13. November 2021 die Pokale an die Spielerinnen und Spieler überreicht. Im Interview spricht er über strahlende Gesichter, Förderung im Zeichen von Corona und die Zukunft des Heiner-Rust-Masters.

Siegermannschaften bei der Preisverleihung. Foto: Maike Lobback
Endlich wieder Sport treiben, die Hallenluft schnuppern und sich mit bekannten Gesichtern auf dem Spielfeld im Wettkampf messen. Die Siegermannschaften sind sichtlich erfreut über das gelungene Turnier. Foto: Maike Lobback
Portrait von Gisbert Fuchs. - Foto: Maike Lobback
Gisbert Fuchs
stellvertretender Vorsitzender der Heiner-Rust-Stiftung

Herr Fuchs, im November haben Sie das dritte Heiner-Rust-Masters, ein Rollstuhlbasketball-Turnier für Kinder und Jugendliche aus Niedersachsen, eröffnet. Das macht offenbar gute Laune.

Auf jeden Fall. Ich habe in der Halle nur strahlende Gesichter gesehen. Und ich denke, sich darüber zu freuen, dass der Spielbetrieb wieder läuft, dass man sich mal wieder im Wettkampf gegenüberstehen darf, das ist in diesen Zeiten mehr als nur ein Geschenk. Endlich können die jungen Leute wieder Rollstuhlbasketball spielen und sich auf Wettkampfniveau bewegen. Das war in den vergangenen 20 Monaten leider nicht möglich.

Sie sprechen es an: Das letzte Heiner-Rust-Masters fand im Februar 2019 statt. 2020 ist das Turnier ausgefallen. Mit welchem Gefühl sind Sie da reingegangen?

Rollstuhlbasketballer fängt einen Basketball. Foto: Maike Lobback
Auf dem Spielfeld ging es ordentlich zu Sache. Foto: Maike Lobback

Eigentlich kann man sagen, dass zwei Turniere ausgefallen sind: im Frühjahr 2020 und im Frühjahr 2021. Das Masters aus diesem Jahr haben wir auf den Herbst verschoben, insofern bilden wir es vom Kalenderjahr her ab. Man sieht von der Resonanz und Teilnahme her, wie glücklich und wie fröhlich die Spielerinnen und Spieler, aber auch die Eltern sind. Ich habe auch das Gefühl, dass das eine oder andere Gesicht, in das ich reinschauen konnte, mir bekannt vorkommt – auch wenn es inzwischen 30 Monate älter geworden ist (lacht). Damit sind viele trotz der Corona-Pause dabeigeblieben. Das macht mich glücklich.

Was ist das Erfolgskonzept?

Wir haben ja auch zwischendurch, obwohl das Masters nicht stattfinden konnte, aus diesem Topf, den wir durch die Sparkassen in Niedersachsen zur Verfügung gestellt bekommen haben, vereinsbezogene Gelder für die Förderung des Nachwuchses zur Verfügung gestellt. Das heißt, sie hatten eine finanzielle Bandbreite, mit der sie auch in Corona-Zeiten etwas anfangen konnten. Damit war das auch das Erfolgskonzept dafür, dass die Spielerinnen und Spieler dabeigeblieben sind.

Welche Idee steckt hinter dem Heiner-Rust-Masters?

Die Idee dieses Projektes war ja, mit den Förderungen Jugendliche und Kinder an den Rollstuhlbasketball heranzuführen. Der Förderzeitraum durch die niedersächsischen Sparkassen beträgt insgesamt fünf Jahre. Mit unseren Mitteln wollen wir die Vereine darin unterstützen, die Kinder und Jugendlichen von diesem Sport, dem Rollstuhlbasketball, nachhaltig zu begeistern. Dass das hier alles möglich ist und diese tollen Mannschaften heute hier sein dürfen, haben wir dem Organisationstalent von Udo Schulz und seiner Frau Susanne zu verdanken. Und natürlich den vielen Helferinnen und Helfern von Hannover United. Da hängt viel Schweiß und Nerveneinsatz dran.

Wird das ausgefallene Heiner-Rust-Masters aus dem Jahr 2019 nachgeholt?

Rollstuhlbasketballerin wirft einen Basketball. Foto: Maike Lobback
Es geht nicht nur um die gewonnen Punkte, sondern auch um Koordination und Schnelligkeit. Foto: Maike Lobback

Wir haben mit den Sparkassen in Niedersachsen vereinbart, dass die Gelder für das ausgefallene Turnier nach hinten verschoben werden. Damit sind das Heiner-Rust-Masters und die Nachwuchsförderung bis 2024 gesichert. Dazu kommt im nächsten Jahr die Niedersächsische Lotto-Sport-Stiftung als weiterer Partner, um insbesondere die Nachwuchsarbeit in den Vereinen zu unterstützen. Diese Mittel stehen uns ab kommendem Jahr ebenfalls zur Verfügung. Ob das Projekt Heiner-Rust-Masters über 2024 hinaus verlängert wird, müssen wir verhandeln.

Können Sie sich das denn vorstellen?

Ganz klar: ja! Wir sind als Stiftung stolz auf dieses Projekt. Und Heiner Rust, der im vergangenen Jahr im Alter von 78 Jahren leider verstorben ist und sich seit seiner Jugend im Behindertensport engagiert hat, wäre sehr glücklich, wenn er noch erleben dürfte, was wir hier mit diesem Projekt auf die Beine stellen – denn das wäre genau in seinem Sinne. Ich finde es eine ganz tolle Geschichte. Und vielleicht kommen ja noch ein paar Vereine dazu, und wir treten hier mit sechs, sieben oder acht Mannschaften an.

Wofür steht die Heiner-Rust-Stiftung?

Heiner Rust war viele Jahre lang Präsident des Behinderten-Sportverbandes Niedersachsen e. V.. Mit seinem Ausscheiden hat er die Gründung dieser Stiftung verbunden. Sie soll hier in Niedersachsen den Behindertensport fördern, in erster Linie Sportangebote für Kinder und Jugendliche mit einer Behinderung. Damit ist eigentlich schon sehr viel passiert. Wir haben mit unseren Möglichkeiten immerhin um die 15.000 Euro, die wir jedes Jahr einsetzen können für die klassische Förderung, außerhalb dessen, was mit dem Heiner-Rust-Masters in Verbindung steht. Damit können wir sehr viele gute Dinge unterstützen. Wunschschlösser zu bauen, ist nicht unser Ziel. Wir müssen uns auf das Machbare beschränken.

Dazu bedarf es guter Partner.

Rollstuhlbasketballer bei der Mannschaftsbesprechung. Foto: Maike Lobback
Bei der Mannschaftsbesprechung kurz vor dem Spiel motivieren sich die Spieler gegenseitig. Foto: Maike Lobback

Wir sind da ganz klar auf Partner angewiesen. Da muss ich immer wieder die Sparkassen in Niedersachsen , aber auch die Hannoversche Volksbank erwähnen. Genauso wie Toto-Lotto Niedersachsen und die Niedersächsische Lotto-Sport-Stiftung, die uns sehr großzügig unterstützen. Ohne diese Konstanz wäre vieles, was wir für die Behindertensportler auf die Beine stellen, nicht möglich. In diesen Zeiten bekommen wir auf unser Stiftungskapital keine Zinserträge, die wir für Projekte einsetzen würden. Darum sind wir auf Spenden angewiesen, beispielsweise auf Förderer, die uns jedes Jahr aufs Neue als Privatpersonen unterstützen. Das ist schon toll, wie viele Herzen höherschlagen, wenn es darum geht, dem Behindertensport weiterzuhelfen.

Herr Fuchs, vielen Dank für das Interview.

Das Interview führte Philipp Schaper.