"Wenn’s um Geld geht … Sparkasse"

Die Entwicklung der Sparkassen-Werbung

01.03.2023 Historisches

Die Geschichte der Sparkassenwerbung beginnt weit vor der Verbreitung der ersten Sparkassenplakate 1924. Bereits ein Werbeprospekt der Amtssparkasse Neuenhaus (heute Kreissparkasse Grafschaft Bentheim zu Nordhorn) gegen Ende des 19. Jahrhunderts fasst den Spargedanken präzise zusammen:

„Ein Sparer ist kein Säufer, kein Wirtshauslieger, kein Raufbold wohl aber wird er dafür sorgen, dass in seinem Hause alles ordentlich und gesittet zugehe, und immer Geld haben, seine notwendigen Bedürfnisse rechtzeitig und gut zu bestreiten. Ein Sparer hat stets die Mittel, bar zu zahlen und deshalb besser und billiger zu kaufen als der unordentliche Bürger, der von der Hand in den Mund lebt und nur als Gnade schlechte Sachen auf Anschreiben teuer annehmen muss.“

In den Zwanzigerjahren begannen die Sparkassen zunehmend, intensiv für das Sparen zu werben. Diese hatten immer auch einen volkspädagogischen Hintergrund. Denn den Sparkassen ging es nicht bloß darum, ihre eigenen Produkte zu bewerben, sondern auch zu vermitteln, dass jeder für sich eine eigene finanzielle Vorsorge treffen und sich so Sicherheit verschaffen kann.

Für Vertrauen werben

1924, als man gerade die Reichsmark einführte, begann die Geschichte der Sparkassenplakate. Die Sparkassen mussten Vertrauen in die neue Währung herstellen. Ein einheitliches Werbekonzept musste her. So gründete man den Zentralen Werbeausschuss, den es auch heute noch gibt.

In diesem Zusammenhang wurde in Mailand der Grundstein für den ersten Weltspartag gelegt. Auf einem internationalen Sparkassenkongress entschlossen sich die Delegierten, am 31. Oktober jeden Jahres einen Tag lang auf den Sinn und Zweck des Sparens aufmerksam zu machen. In Deutschland fällt dieser Tag immer auf den letzten Werktag des Oktobers – weil der 31. schon vom Reformationstag besetzt ist. Mittlerweile ist aus diesem Tag bei vielen Banken und Sparkassen eine ganze Sparwoche geworden.

Mit der Zeit des Nationalsozialismus erhielt die Sparkassenwerbung noch mal einen quantitativen – nicht unbedingt qualitativen -  Schub. Die Regierung wusste die Sparkassen und deren Werbetätigkeiten für ihre Propagandazwecke zu nutzen. Sparen wurde zu einem Politikum und beworben mit: „Dein Sparen hilft dem Führer“. Viele neue Sparkampagnen wie das „Kraft-durch-Freude-Reisesparen“, das „Hitlerjugend-Sparen“, das „Gefolgschaftssparen“ oder auch das „Eiserne Sparen“ wurden entwickelt, mit dem Ziel die Regierung Hitlers und den Krieg zu unterstützen.

Und heute?

Heute gibt es neben den Sparkassenplakaten noch viele weitere Werbeformen: Kinospots, TV-Werbung, Werbung im Radio, im Internet oder auf mobilen Endgeräten. Sparkassenplakate gibt es außerhalb der Sparkassenfilialen meist nur noch in Form von Großflächenplakaten.

Der zentrale Werbeausschuss legt fest, welche Themen mit welchen Motiven beworben werden. Jeder Verband kann dann entscheiden, was er davon übernimmt, oder ob er lieber andere Themen in den Vordergrund rückt. Aber letztlich entscheidet jede Sparkasse selbst, ob er lieber die Altersvorsorge mit Vampiren bewirbt oder doch „das mit den Fähnchen“ macht!