34. Niedersächsische Musiktage – Musik im Kopf und nicht Corona

Ein Rückblick mit Marie-Sophie Schulze

18.10.2021 Verantwortung

Rund 60 Konzerte von hochkarätigen Künstlerinnen und Künstlern sowie Ensembles an mehr als 40 niedersächsischen Orten –  fünf Wochen lange begeisterten die 34. Niedersächsischen Musiktage unter dem Motto „Rituale“ Besucherinnen und Besucher im ganzen Bundesland. Die Festivals werden von der Niedersächsischen Sparkassenstiftung in Zusammenarbeit mit den Sparkassen in Niedersachsen und örtlichen Mitveranstaltern durchgeführt.

 

Musiker und Musikerinnen spielen Instrumente auf der Bühne. Credits: Niedersächsische Sparkassenstiftung, Foto: Helge Krückeberg
Die Eröffnungskonzerte im niedersächsischen Papenburg läuteten die 5-wöchige musikalische Reise der Niedersächsischen Musiktage ein. (c) Niedersächsische Sparkassenstiftung, Foto: Helge Krückeberg

 

Marie-Sophie Schulze hat die Durchführung der Niedersächsischen Musiktage 2021 im Rahmen ihrer Ausbildung zur Veranstaltungskauffrau im Sparkassenverband Niedersachsen unterstützt. Uns erzählt sie, wie sie die Konzerte und die Besucherinnen und Besucher in diesem Jahr wahrgenommen hat.

Portrait von Marie Schulze. - Quelle: SVN, Insa Hagemann
Marie-Sophie Schulze
Auszubildende zur Veranstaltungskauffrau im 2. Lehrjahr im SVN

Frau Schulze, Sie haben die Niedersächsischen Musiktage das erste Mal mitbegleitet. Wie haben Sie die Atmosphäre in diesem besonderen Jahr wahrgenommen?

Man konnte spüren, dass sich die Menschen nach Veranstaltungen gesehnt und diese sehr genossen haben. Wir haben oft gehört, wie sehr unser Publikum die Kulturszene, das Beisammensein oder neue Erlebnisse vermisst hat. Für einige Besucherinnen und Besucher war es seit langer Zeit die erste Veranstaltung, an der sie teilgenommen haben. Die Dankbarkeit der Menschen zu spüren, war toll! Insgesamt habe ich eine große Euphorie und sehr erfüllende Eindrücke von unserem Publikum wahrgenommen.

Bei den Künstlerinnen und Künstlerin habe ich bemerkt, wie stark das Live-Erlebnis und ihre eigene Identität miteinander verknüpft sind. Es war kaum zu übersehen, wie sehr sich alle gefreut haben, spielen zu können, und wie sehr sich die Künstlerinnen und Künstler nach einem Live-Publikum gesehnt haben. Die Atmosphäre war also wirklich toll – ein Zusammenspiel aus Musik, Publikum und den teilnehmenden Künstlerinnen und Künstlern. Alle waren im Einklang miteinander und man spürte die positive Energie.

Masken, Mindestabstände, Impfnachweise – wie präsent war Corona bei den Niedersächsischen Musiktagen in diesem Jahr?

Natürlich hat Corona auch Einfluss auf die Durchführung der Niedersächsischen  Musiktage genommen.  Alle Veranstaltungen wurden unter Einhaltung der 3G-Regel durchgeführt. Beim Einlass haben wir per Scan-App die Nachweise kontrolliert, was super einfach und schnell ging. Die Masken wurden von der Einlasskontrolle bis zum Platz getragen und durften anschließend abgenommen werden. Die Mindestabstände wurden bei allen Konzerten eingehalten, um den Besucherinnen und Besuchern ein sicheres Erlebnis bieten zu können. Klar, macht es etwas aus, ob jeder oder nur jeder zweite Platz besetzt ist; aber die Menschen waren alle so hungrig nach kulturellen Ereignissen, dass die Maske und auch das Abstandhalten die Stimmung nicht eingetrübt haben. Bei den Konzerten selbst konnte ich Corona dann auch komplett ausblenden und habe einfach nur die Musik genossen.  

Nähe. Miteinander sein. Gemeinsame Erlebnisse teilen. Köpfe gefüllt mit Musik und nicht mit Corona – das waren für mich meine persönlichen Highlights!

Was war Ihr Highlight?

Ich habe mich nach dem langen Jahr ohne jegliche Veranstaltungen oder Konzerte wieder sehr nach der Kultur gesehnt und sehr auf die Niedersächischen Musiktage hingefiebert. Es ist nun mal irgendwie greifbarer, wenn man den Künstlerinnen und Künstlerin live zusieht. Die Schönheit und Wucht von Musik hat ja immer auch etwas Körperliches – da kann ich die Kopfhörer noch so laut aufdrehen.

Mein persönliches Highlight war das Eröffnungswochenende der Musiktage. Dieses fand in der Kesselschmiede in Papenburg statt – eine eindrucksvolle und rustikale Location. Dazu kam, dass ich dort ein Konzert mit der beeindruckenden Sängerin Ethel Merhaut aus der Wiener Musikszene betreuen durfte. Mit viel Charme, musikalischer Hingabe und einer enormen Bühnenpräsenz spielte sie mit ihrer Band Schlager aus der Zeit zwischen den Weltkriegen. Dank der Musiktage entdecke ich immer wieder Musikrichtungen, mit denen ich sonst wahrscheinlich kaum Berührungspunkte haben würde. Die Mischung aus Foxtrott, Tango, Walzer und Ethel haben mich in eine ganz andere Welt eintauchen lassen.

Im Großen und Ganzen waren über den gesamten Festivalzeitraum jedoch folgende Punkte meine persönlichen Highlights: Nähe. Miteinander sein. Gemeinsame Erlebnisse teilen. Köpfe gefüllt mit Musik und nicht mit Corona.

Hatten Sie ein persönliches Ritual während des Festivals?

Mein persönliches Ritual, das mich über die Festivalsaison begleitet hat, war das Getränk Ginger-Mate. Zu Beginn eines Festivaltages, während der Pausen oder im Büro war die Mate mein treuer Begleiter, der mich steht’s auf Trapp gehalten hat.

Frau Schulze, vielen Dank für das Interview.

Impressionen der 34. Niedersächsischen Musiktage

SBM