Neue, digitale Themen sollten nicht auf die lange Bank geschoben werden

18.10.2023 Sparkassen

Die Sparkasse Aurich-Norden ist die digitalste Sparkasse Niedersachsens und spielt auch bundesweit unter den 354 Sparkassen in Sachen Digitalisierung ganz oben mit. Was die Sparkasse anders macht als andere, das haben wir Iris Kolthoff gefragt, die im Vertriebsmanagement der Sparkasse für alle Themen rund um den medialen Vertrieb und die Einführung digitaler Prozesse zuständig ist. 

Neue, digitale Themen sollten nicht auf die lange Bank geschoben werden
Der Computer als Sinnbild der Digitalisierung in der Sparkasse. Quelle: pixabay/geralt

Die Sparkasse Aurich-Norden ist die digitalste Sparkasse Niedersachsens. Wie haben Sie das hinbekommen?

Neue, digitale Themen sollten nicht auf die lange Bank geschoben werden
Iris Kolthoff von der Sparkasse Aurich-Norden. Quelle: Sparkasse Aurich-Norden

Iris Kolthoff: Digitalisierung ist ein Thema, welches Einzug in unserer aller Arbeitsleben genommen hat. Grundlegend für uns als Sparkasse Aurich-Norden ist, dass sich jeder Mitarbeitende damit aktiv auseinandersetzt. Diese Auseinandersetzung muss manchmal zentral angestoßen werden. Dabei sind wir zu der Erkenntnis gekommen, dass wir die Menschen in ihrem jeweiligen individuellen digitalen Entwicklungsstand abholen müssen. Aus diesem Grund haben wir uns frühzeitig dafür entschieden, Multiplikatoren in der gesamten Sparkasse einzusetzen, die digitale Neuerungen in die zugeordneten Teams tragen und für Fragestellungen zur Verfügung stehen. 

Was ist aus Ihrer Sicht wichtig, um beim Thema Digitalisierung ganz weit vorne zu sein?

Iris Kolthoff: Die Prüfung und der zeitnahe Einsatz aller verfügbaren Prozesse sehen wir als einen der zentralen Erfolgsfaktoren bei dem Thema Digitalisierung. Die abteilungsübergreifende Kommunikation ist dabei ein wichtiger Punkt. Bei neuen Themen oder Prozessen sollten die jeweiligen Ansprechpartner nicht alleine gelassen werden, sondern frühzeitig in den gemeinsamen Austausch gehen, um Doppel-Arbeiten zu verringern bzw. zu vermeiden.

Wir haben hierfür eine interne Abstimmungsrunde der regulär eingebundenen Fachbereiche geschaffen, die sich regelmäßig mit den neu angebotenen digitalen Angeboten auseinandersetzt und sich insbesondere um die notwendige, interne Kommunikation beschäftigt. Als wichtigen Orientierungswert haben wir für uns dabei die Digitalen Mindeststandards und das eigene Ranking innerhalb der Vergleichsgruppen erkannt.

Als weiteren Erfolgsfaktor sehen wir, dass sich die Produktverantwortlichen im Vertriebsmanagement aktiv mit den unterschiedlichen digitalen Ansprachekanälen auseinandersetzen. Hierbei greifen wir gerne auf das zentrale Angebot der unserer Verbundunternehmen (S-Communications) zurück. Der Erfolg der digitalen Kundenansprachen wird zudem nach der Ausspielung betrachtet, um so ggf. Tendenzen für Optimierungsmöglichkeiten zu entdecken. 

Welche Herausforderungen sind Ihnen auf diesem Weg begegnet?

Iris Kolthoff: Digitale Themen wurden oftmals als „Kann“-Themen angesehen – es ist wichtig, dass dieses Vorurteil entkräftet wird und solche Themen regelmäßig zentral platziert werden. Neue digitale, vielleicht auch nur „kleinere“, Produkteinführungen sollten nicht auf die lange Bank geschoben werden. 

Welche drei Learnings würden Sie anderen Sparkassen mitgeben?

Iris Kolthoff: 

  • „Offen für Neues sein“ – Teile der Mitarbeitenden sind von Anfang an begeistert und andere muss man mit der Zeit für digitale Themen erst noch begeistern. Es ist wichtig Transparenz zu schaffen, welche Vorteile (für Kunden sowie Mitarbeitende) neue digitale Lösungen mit sich bringen. Kommunikation und Austausch innerhalb des Hauses sind dabei von entscheidender Bedeutung.
  • „Übung macht den Meister“ - Je mehr Vertragsprüfungen, NPPs etc. absolviert wurden, desto mehr Routine erhält man für die nächsten Produkteinführungen. Mag keiner so richtig, ist aber unumgänglich. 
  • „Informiert bleiben“ - Nach Möglichkeit alle Newsletter und Rundschreiben abonnieren, so dass man keine Informationen verpasst. Lieber einmal zu viel, als zu wenig. 

Zu guter Letzt: Was steht bei Ihnen in Sachen Digitalisierung als Nächstes auf dem Programm?

Iris Kolthoff:  Das Thema „IF-Effizient“. Wir sind im vierten Quartal 2023 mit dabei und möchten so frühzeitig an den Verbesserungen bzw. Vorteilen partizipieren. 

Wer mehr über die Digitalisierungsstrategie der Sparkasse Aurich-Norden erfahren möchte, kann sich direkt an den Profi wenden: iris.kolthoff@sparkasse-aurich-norden.de

Vielen Dank für das Interview, Frau Kolthoff!

LK