Sparkassen als Stabilitätsanker
33 Jahre Deutsche Einheit - eine bewegende Geschichte für die Sparkassen
Morgen ist Tag der Deutschen Einheit, ein wichtiger Tag in der Geschichte Deutschlands. Die Wiedervereinigung von Deutschland im Jahr 1990 hatte nicht nur politische und gesellschaftliche Auswirkungen, sondern auch Einfluss auf verschiedene Wirtschaftszweige, darunter die Sparkassen.

Seit 33 Jahren sind Ost- und Westdeutschland wieder vereint. Am 23. August 1990 erklärte die Volkskammer den Beitritt der DDR zur Bundesrepublik Deutschland nach Artikel 23 des Grundgesetztes, mit Wirkung zum 3. Oktober 1990.

Unterschiedliche Bankensysteme
In der DDR agierten die Sparkassen als öffentlich-rechtliche Institute, die über ein sehr überschaubares bankwirtschaftliches Leistungsangebot verfügten. Die Zinsen wurden vom Staat vorgegeben und es mangelte darüber hinaus an Personal und moderner Technik.[1]
In der Bundesrepublik Deutschland standen die Sparkassen dagegen im Wettbewerb mit anderen Kreditinstituten. Bürgerinnen und Bürger konnten ihr Institut frei wählen und das Leistungssortiment war viel breiter gefächert. Zudem legte jede Sparkasse ihre Zinsen und Gebühren selbst fest. Die Sparkassen bildeten gemeinsam mit den von ihnen (mit)getragenen Landesbanken/Girozentralen, Landesbausparkassen, Sparkassen- und Giroverbänden und sonstigen Gemeinschaftseinrichtungen eine Sparkassenorganisation, die im Verbund ein vielseitiges Finanzangebot innehatte.[2]
Entstehung von Partnerschaften zwischen ost- und westdeutschen Sparkassen
Mit der Wiedervereinigung wurden die beiden Bankensysteme zusammengeführt und die Sparkassen in der ehemaligen DDR in das System der Sparkassen-Finanzgruppe eingebunden. Die größte Herausforderung für die Sparkassen der DDR war es, sich an die neuen wirtschaftlichen Bedingungen anzupassen und sich mit neuen Kundenbedürfnissen zu beschäftigen. Hier griffen die Partnersparkassen aus dem Westen den ostdeutschen Instituten stark unter die Arme. Sie stellten ihnen banktechnische Geräte sowie auch eigenes Personal zur Verfügung und unterstützen dieses bei der Aus- und Weiterbildung.[3]
Die ersten Fusionen der Ost- und West-Sparkassen kurz nach der Grenzöffnung zeigten schnell positive Wirkung. Durch sie wurde nicht nur das Filialnetz erweitert, sondern auch die wirtschaftliche Stärke der Sparkassen erhöht. Nach der Einführung des Euros konnten zahlreiche Kundinnen und Kunden in ihrer Sparkassen-Filiale das sogenannte „Euro-Starter-Kit“ abholen. Genau zum Jahreswechsel 2001/ 2002 konnten sie sich an vielen Geldautomaten der Sparkassen-Finanzgruppe die neuen Euro-Geldscheine auszahlen lassen.
Wichtige Rolle für Niedersachsen
Als eines der westdeutschen Bundesländer hatte Niedersachsen aufgrund seiner Lage an der innerdeutschen Grenze eine tragende Rolle. Die Sparkassen in Niedersachsen beteiligten sich aktiv an der wirtschaftlichen Entwicklung in den ostdeutschen Regionen. So unterstützten sie lokale Unternehmen mit finanziellen Hilfen und trugen dazu bei, den Aufbau der Infrastruktur voranzutreiben.
Gemeinsam stark
Die Wiedervereinigung war auch aus Sparkassensicht ein wichtiges Ereignis. Nach der Überwindung einiger Herausforderungen ergaben sich neue Chancen für die Sparkassen, darunter neue Geschäftsmöglichkeiten.
Die Sparkassen haben gezeigt, dass sie zusammen viel bewegen können. Sie haben ihre Kräfte vereint, gemeinsam an einem Strang gezogen und die Wiedervereinigung gut gemeistert.
[1]Quelle: „Von der Ersparungscasse zur Sparkassen-Finanzgruppe“, Günter Ashauer, 1991.
[2]Quelle: „Von der Ersparungscasse zur Sparkassen-Finanzgruppe“, Günter Ashauer, 1991.
[3]Quelle: „200 Jahre Sparkassen – 200 Jahre Stabilität für Deutschland“, DSGV.