Die neue Sparkassen-Card
Alles, was Sie zum Bezahlen brauchen – in nur einer Debitkarte?
Das bargeldlose Bezahlen gehört für viele Menschen zum Alltag. Die klassische Sparkassen-Card ist hierfür mit verschiedenen Funktionen ausgestattet. Unter anderem auch mit der von MasterCard nun abgekündigten Maestro-Funktion. Was die Einführung der neuen Debitkarte für die Kundinnen und Kunden der Sparkassen bedeutet, erzählt uns Ulrich Glammeier. Herr Glammeier ist Mitarbeiter im Geschäftsbereich Markt des Sparkassenverbandes Niedersachsen und widmet sich unter anderem dem Kartengeschäft.
Herr Glammeier, was war die Ursache, dass die Sparkassen sich dafür entschieden haben, eine neue Debitkarte einzuführen, bzw. die alte auszutauschen?
Die bis heute im Markt befindlichen Sparkassen-Cards besitzen die Funktionen:
- „girocard“ für Zahlungen und Geldautomatenverfügungen im Inland und
- „Maestro“ für internationale Zahlungen und Geldautomatenverfügungen.
Diese zusätzliche, sogenannte Co-Badge-Funktion Maestro wird von Mastercard zur Verfügung gestellt. Mastercard hat diese Funktion jedoch europaweit gekündigt, so dass Karten, die nach dem 30.06.2023 ausgegeben werden, nicht mehr mit Maestro ausgestattet werden können und damit nicht mehr außerhalb Deutschlands einsetzbar wären. Da die Sparkassen-Card ein wichtiges Leistungsmerkmal des Sparkassen-Girokontos ist, wurde in der Sparkassen-Finanzgruppe die grundsätzliche strategische Entscheidung zur Ausgabe der Sparkassen-Card mit einem neuem Co-Badge (Debit Mastercard [DMC] oder Visa Debit [VID]) und damit zu einer Erweiterung des strategischen Kartenportfolios getroffen.
Die Kombination der girocard mit dem neuen Co-Badge stellt aus heutiger Sicht ein Alleinstellungsmerkmal im deutschen Markt dar. Die Erweiterung der Funktionalitäten wertet die Sparkassen-Card auf und lässt eine leistungsstarke Debitkarte entstehen. Insbesondere die Nutzbarkeit der neuen Karten für Internet-Bezahlvorgänge wird von Kunden als besonders attraktive Produktaufwertung gesehen.
Was ändert sich für die Kunden?
Für Kunden ändert sich erstmal gar nichts. Sie können ihre Karte auch zukünftig in gleicher Weise und überall dort einsetzen, wo sie es bisher auch konnten. Wenn Kunden ihre Sparkassen-Card in der App „Mobiles Bezahlen“ oder in Apple Pay digitalisiert haben, bleibt diese beim Umtausch ebenfalls erhalten. Die digitale Sparkassen-Card wird dann ganz automatisch um die neue digitale DMC-/VID-Funktion erweitert.
In der Presse war zu lesen, dass Kunden mit einer neuen Karte mit Akzeptanzproblemen im Handel rechnen müssten. Hiervon sind Sparkassenkunden jedoch nicht betroffen. Manche anderen Banken geben reine DMC- oder VID-Karten ohne die girocard-Funktion aus. Solche Karten werden an rund 20% der Kartenterminals in Deutschland nicht akzeptiert. Die neue Sparkassen-Card verfügt jedoch sowohl über die girocard- als auch über die DMC-/VID-Funktion und wird deshalb überall gern genommen.
Welche Vorteile ergeben sich durch die Umstellung der Karte für die Kundinnen und Kunden der Sparkassen, lieber Herr Glammeier?
- Mit der neuen Karte steht Karteninhabern insbesondere im Ausland ein deutlich dichteres Händlernetz zur Verfügung.
- Die Karte kann im Internet überall dort zum Bezahlen eingesetzt werden, wo Kreditkarten als Zahlungsmittel akzeptiert werden.
- Sie kann in Verbindung mit einem Smartphone auch im Ausland zum mobilen Bezahlen verwendet werden. Das ist mit der alten Karte nur in Deutschland möglich.
- Alle Zahlungen werden auch weiterhin direkt vom Sparkassen-Girokonto abgebucht.
Herr Glammeier, wann wird die Karte ausgetauscht und bis wann kann die alte Sparkassen-Card genutzt werden?
Die alte Karte kann bis zu dem darauf aufgedruckten Verfalldatum genutzt werden. Die Folgekarte mit den neuen Funktionen wird in der Regel schon einige Wochen vor diesem Datum an die Kunden verschickt.
Müssen die Nutzerinnen und Nutzer der Debitkarte bei der Beschaffung oder Anwendung auf besondere Dinge achten? Beispielsweise die Kosten?
Grundsätzlich sollte sich für die Kunden in dieser Hinsicht nichts ändern. Da alle Sparkassen autonom hinsichtlich ihrer Preisgestaltung sind, kann jedoch nicht ausgeschlossen werden, dass Institute im Zusammenhang mit der Einführung der neuen Karte ihre Preise anpassen. In diesem Fall würden die Kunden aber im Vorfeld darüber informiert und müssten Preiserhöhungen zustimmen.