Was macht eigentlich der Direktor der Niedersächsischen Sparkassenstiftung?

12.05.2022 SVN

In unserer Serie „Was macht eigentlich…“ gehen wir spannenden Fragestellungen rund um Positionen, Organe und Gremien im Sparkassenverband und in unseren niedersächsischen Sparkassen auf den Grund.

Unser heutiger Gesprächspartner ist Dr. Johannes Janssen, Direktor der Niedersächsischen Sparkassenstiftung. Uns hat er erzählt, was die Stiftung mit den Sparkassen zu tun hat und wie die Corona-Pandemie die Stiftungsarbeit verändert hat.

Porträt von Dr. Johannes Janssen. - Quelle: SVN, Insa Hagemann
Dr. Johannes Janssen
Direktor der Niedersächsischen Sparkassenstiftung

Herr Dr. Janssen, Sie sind seit 2019 Stiftungsdirektor der Niedersächsischen Sparkassenstiftung. Vorab: Was hat Stiftung mit unseren Sparkassen zu tun?

Stiftung und Sparkassen in Niedersachsen haben ganz viel miteinander zu tun. Der Gemeinwohlgedanke, der alle Sparkassen prägt, war wesentliche Voraussetzung für die Gründung einer landesweiten Kulturstiftung 1984. Seither fördern wir gemeinsam in ganz Niedersachsen kulturelle Projekte und Institutionen.

Wofür engagiert sich Ihre Stiftung genau?

Wir haben von Beginn an vier Förderbereiche: Musik, Bildende Kunst, Museen und Denkmalpflege. In diesen Sparten fördern wir engagierte Institutionen und Menschen bei der qualitätvollen und zeitgemäßen Weiterentwicklung unserer reichen niedersächsischen Kulturlandschaft.

Was sind dabei Ihre konkreten Aufgaben als Stiftungsdirektor?

Als Stiftungsdirektor wirke ich nach Innen und nach Außen. Wichtige Grundlage für das eigene Handeln ist ein motiviertes und engagiertes Team, das – zumal in kommunikations-hemmenden Corona-Zeiten – Veränderungsprozesse mittragen muss. Mir ist auch wichtig, den kollegialen Austausch zu Förderprojekten mit allen Sparkassen in Niedersachsen auf dem „kurzen Dienstweg“ zu intensivieren. Nach außen vertrete ich gegenüber der kultur-interessierten Öffentlichkeit, der Kommunal- und Landespolitik unser Engagement und kooperiere gerne im Sinne der Sache mit anderen Stiftungen. Neben der Geschäftsführung der Stiftung bin ich zudem zuständig für den Förderbereich „Museen“.

Wie hat die Corona-Pandemie Ihre Arbeit verändert?

Wie überall: plötzlich waren wir im Modus „Heimarbeit“ und mussten das organisieren. Zudem haben wir in der ersten Corona-Welle freischaffenden Künstlerinnen und Künstler in Niedersachsen mit einer finanziellen Soforthilfe unterstützt. Unser unkompliziertes und schnelles Vorgehen hat uns enorm viel positive Resonanz eingebracht. Zudem mussten wir bei vielen bewilligten Förderprojekten die Umsetzungszeiträume erweitern, weil deren Umsetzung Corona-bedingt nicht wie geplant möglich war.

Gibt es bei Ihnen abseits von Ausstellungseröffnungen und der Teilnahme an Kulturveranstaltungen DEN typischen Arbeitstag?

Gott sei Dank: „nein“! Zu Beginn eines Arbeitstages bilde ich mir manchmal ein, dass das ein typischer Tag werden könnte; am Ende sind es dann aber oft genug Themen, die nicht auf der Agenda standen, die den Tag geprägt haben.

Zu guter Letzt: Worauf freuen Sie sich in diesem Jahr besonders?

Beruflich: auf die kommende Stiftungsratssitzung der Niedersächsischen Sparkassenstiftung, die Ende Mai im Blaudruck-Museum in Scheeßel stattfinden wird - endlich wieder in Präsenz!

Privat: auf den Familienbesuch der Kunst-Biennale in Venedig im Juni, nachdem unsere ältere Tochter ihr Abi erledigt hat.

Herr Dr. Janssen, vielen Dank für das Interview.

Wissenswertes zur Niedersächsischen Sparkassenstiftung

  • Gründung: 17. September 1984
  • Aufnahme der Stiftungstätigkeit: Januar 1985
  • Fördervolumen: jährlich rund 3,5 Mio. Euro
  • Förderprojekte: jährlich zwischen 120 und 150 Vorhaben
  • Kunstsammlung mit mehr als 3.000 Werken im Sprengel Museum Hannover
  • Größtes Förderprojekt: Ankauf des Oldenburger Sachsenspiegels im Jahr 1991
  • Aufregendstes Förderprojekt: Erwerb der Felix Nussbaum-Sammlung und Leihgabe nach Osnabrück

 

MS