Sparkasse meets Agrarwirtschaft
Agrarforum 2023
Agrarunternehmen zählen zu den bedeutenden Kundengruppen der niedersächsischen Sparkassen. Das Agrarforum des SVN hat einmal mehr die Relevanz einer vertrauensvollen und erfolgreichen Zusammenarbeit herausgestellt.
Ein Gastbeitrag vom Landvolk Niedersachsen*
Die Gemeinsamkeiten zwischen Sparkassen und der Agrarwirtschaft sind groß. Und deshalb passen sie auch hervorragend zusammen. Beim Agrarforum 2023 des Sparkassenverbandes Niedersachsen, bei dem sich Vertreterinnen und Vertreter aus Sparkassen, der Agrarwirtschaft und des Sparkassenverbandes trafen, stand vor allem das gesamtgesellschaftlich relevante Thema Nachhaltigkeit im Fokus. Wichtig war für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aber auch der Austausch über aktuelle Themen, den Manfred Tannen, Vize-Präsident des Landvolks Niedersachsen, mit einer Standortbestimmung eröffnete.
„Außergewöhnliche Preissteigerungen für Nahrungsmittel, infolge einer global engen Versorgungslage, haben in Verbindung mit den Auswirkungen des russischen Überfalls auf die Ukraine im Wirtschaftsjahr 2022/23 zu einem Allzeithoch bei den Wirtschaftsergebnissen in der deutschen Landwirtschaft geführt. Die Unternehmensergebnisse sind im Durchschnitt der Haupterwerbsbetriebe gegenüber dem Vorjahr um 45 Prozent auf über 110.000 Euro gestiegen. Die landwirtschaftlichen Erzeugerpreise steigen im Wirtschaftsjahr 2022/23 mit durchschnittlich plus 23 Prozent deutlich stärker als die Preise für landwirtschaftliche Betriebsmittel mit plus 16 Prozent. Von dieser Entwicklung profitierten nahezu alle Betriebsformen in mehr oder minder hohem Umfang. Diese Entwicklung war nach wirtschaftlich schweren Zeiten, insbesondere in der Schweinehaltung, aber auch dringend erforderlich.
Trotz erheblich verbesserter, wirtschaftlicher Lage haben die Betriebe kaum mehr investiert. Investitionen in Maschinen sind zwar angestiegen – unter Umständen auch durch die Förderung über das Investitionsprogramm Landwirtschaft –, in Ställe und Wirtschaftsgebäude dagegen aber deutlich zurückgegangen.
Auch ist die Stimmung in der Branche nach aktuellen Umfragen deutlich schlechter als es die wirtschaftliche Lage vermuten lässt. Ein wesentlicher Grund für diese Entwicklung liegt in den großen Unsicherheiten über rechtliche Rahmenbedingungen, vor allem bei der Errichtung und Unterhaltung von neuen Wirtschaftsgebäuden und Ställen, insbesondere was Vorgaben zu Emissionen, Tierwohl und Bauen angeht.
Aber auch außerhalb der Tierhaltung ist die Verunsicherung angesichts von Plänen verpflichtender Pflanzenschutzmittelreduktion und der Wiedervernässung von Mooren auf EU-Ebene groß.
In diesen unsicheren Zeiten für die Landwirtschaft sind stärker denn je Unternehmerinnen und Unternehmer auf den Betrieben gefragt, die mutig nach vorne gehen wollen und ihren Weg finden, den eigenen Wirtschaftsbetrieb nachhaltig auszurichten. Gegebenenfalls auch durch den Aufbau neuer Betriebszweige, wobei es dabei kein Vorgehen nach Schema F geben kann. Was es aber in jedem Fall dafür braucht, sind starke und verlässliche Partner in der Beratung und Finanzierung.“
*Über den Autor:
Das Landvolk Niedersachsen – Landesbauernverband e.V. vertritt als Berufsverband die Interessen der niedersächsischen Landwirtschaft gegenüber Politik, Gesellschaft, Behörden, der übrigen Wirtschaft und der Wissenschaft.