Jahrespressegespräch 2021

Kreditbestand nähert sich 100 Mrd. Euro-Marke | Kunden setzen auf Beratung in der Krise

04.03.2021 - Pressemitteilung 1/21

Das Corona-Jahr 2020 schließen die Sparkassen in Niedersachsen mit einem durchaus zufriedenstellenden Ergebnis ab. „Die Bilanzen unserer Sparkassen sind durch den anhaltend hohen Einlagenzufluss stark gewachsen, aber dieses Geld haben wir als Kredite auch wieder ausgereicht“, fasst Thomas Mang, Präsident des Sparkassenverbandes Niedersachsen (SVN), das abgelaufene Jahr zusammen.

In den ersten beiden Quartalen des Jahres führten die Berater der niedersächsischen Sparkassen täglich bis zu 5 000 Beratungsgespräche, um den mittelständischen Kunden bei der Liquiditätsplanung und -beschaffung unter die Arme zu greifen. Im Zentrum stand dabei die Unterstützung bei der Beantragung der Hilfskredite von Bund und Land. Aber auch mit der Aussetzung von Zins- und Tilgungsleistungen haben die Sparkassen ihren mittelständischen sowie privaten Kunden geholfen.  

„Mit guten Konzepten zum Schutz der Gesundheit von Kundinnen und Kunden sowie Angestellten konnten die Sparkassen das ganze Jahr über ihrem öffentlichen Auftrag nachkommen und die kreditwirtschaftlichen Leistungen sicherstellen. Dabei haben unsere Kundschaft, aber auch alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, mit viel Verantwortungsbewusstsein und Verständnis auf die aktuellen Maßnahmen reagiert“, zeigt sich Thomas Mang über den Umgang mit der Corona-Krise in den Sparkassen zufrieden.

Die niedersächsischen Sparkassen machten ihren Kundinnen und Kunden in 2020 Kreditzusagen in Rekordhöhe mit einem Gesamtvolumen von rund 20 Mrd. Euro, was im Vergleich zum schon guten Ergebnis im Jahr 2019 einen Anstieg von etwa 15 Prozent bedeutet. Der Bestand an Krediten erhöhte sich damit um 4,5 Mrd. Euro oder 5 Prozent auf nunmehr 90 Mrd. Euro und erreicht damit auch einen historischen Höchstwert.

Auf die Gruppe der Unternehmen und selbstständigen Kunden entfallen Kreditzusagen von 11 Mrd. Euro. Dies bedeutet einen Anstieg von 16 Prozent in Relation zum Vergleichszeitraum in 2019. Der Bestand von Krediten an Unternehmen und Selbstständige erhöhte sich damit um 2,5 Mrd. Euro, das sind rund 6 Prozent, auf 46,5 Mrd. Euro.

Weiter nach oben entwickelt haben sich auch die Kreditzusagen und
-bestände bei der privaten Kundschaft. Die Sparkassen machten Kreditzusagen von fast 8 Mrd. Euro oder 13 Prozent. Der Bestand an Krediten für Privatkunden erhöhte sich damit insgesamt um fast 2 Mrd. Euro, das sind 5 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum, auf fast 40 Mrd. Euro.

Die Bilanzstrukturen der niedersächsischen Sparkassen sind auch mit Ablauf des Jahres 2020 wieder ausgeglichen. Dem Kreditbestand in Höhe von 90 Mrd. Euro stehen Kundenverbindlichkeiten mit einem Volumen von 95 Mrd. Euro gegenüber. Der Anstieg bei den Kundenverbindlichkeiten beläuft sich in 2020 auf rund 7 Mrd. Euro oder 8 Prozent.

Der bereits in den vergangenen Jahren erkennbare Trend, dass die Kunden ihre Gelder im Bereich der Sichteinlagen verwahren, hat sich fortgesetzt. Hier verzeichnen die Sparkassen in Niedersachsen einen Zufluss in Höhe von 9 Mrd. Euro, was eine Steigerung von 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ausmacht. Spareinlagen, Eigenemissionen und Termingelder haben weiter an Bedeutung eingebüßt. Mittels engagierter und hochwertiger Beratung konnten es die Sparkassen aber schaffen, den Nettoabsatz bei den Wertpapieren um fast 140 Prozent auf 1,6 Mrd. Euro zu erhöhen.

Wie schon in den vergangenen Jahren entwickelt sich der Zinsüberschuss weiterhin rückläufig. Gegenüber dem Vorjahr sank er um 42 Mio. Euro auf 1,8 Mrd. Euro. Den Provisionsüberschuss konnten die Sparkassen in Niedersachsen um 26 Mio. Euro steigern, sodass sie das Jahr 2020 mit einem Provisionsüberschuss von 832 Mio. Euro abschließen.

Ihre Sach- und Personalaufwendungen konnten die Sparkassen in Niedersachsen mit 1,8 Mrd. Euro auf Vorjahresniveau halten.

Unter dem Strich erzielten die niedersächsischen Sparkassen im Jahr 2020 ein Betriebsergebnis vor Bewertung in Höhe von rund 870 Mio. Euro, das knapp über dem Niveau des Vorjahres liegt.

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